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Hannah Moraw
von Julian Schomäker
Zwischen laut und leise, Direktheit und tastender Vorsicht, zwischen Schreien in ein Mikrofon, rosa
Wolle und feinen Zeichnungen, neben intimen Textbausteinen in denselben Skizzenbüchern, bewegt
sich Hannah und verarbeitet ihre Eindrücke der Welt. Radikale Zärtlichkeit und radikale Direktheit,
Gegensätze, die wie selbstverständlich nebeneinander erscheinen. Intensität und Kraft benötigen
nicht immer große, sich aufdrängende Arten der Ausarbeitung, sagt Hannah. Einen Zugriff auf ihre
Welt will sie ermöglichen, biografisch, wie gedanklich. Es geht um alles, mit dem sie sich in ihrem
Alltag konfrontiert sieht oder auseinandersetzt. Es geht um zwischenmenschliches, im Guten wie im
Schlechten, um Queer-Feminismus, Sexualität, Geschlecht. Mit feinen Linien und schnellen,
schwunghaften Bewegungen hält sie die Welt ihrer Wahrnehmung in den Skizzenbüchern fest, die sie
immer dabeihat. Dann plötzlich ein Schrei, der einen aufzuwecken versucht: "Lesbe". Irgendwann
klingt der Schrei aus und Hannah sitzt auf einem Bett, tut nichts. Sie sagt, wenn sie ein Gegenstand
wäre, wäre es ein Buntstift, der drei Farben gleichzeitig hat.