Julian Schomäker

von Hannah Moraw

Ein Betonklotz im Raum, nackte Haut, Filter zwischen die Lippen geklemmt, Baustellenzaun im Atelier, Schreibmaschinenanschlag, Schreie, rhythmischer Lärm, Struktur auf Papier, Orange, das aus der Innenseite der Jacke hervorblitzt, 10 Minuten nach Beginn der Kolloquiums. 

Julian Schomäker arbeitet multimedial, oft installativ, performativ oder grafisch mit Kupferstichen. Er ist nicht nur Kunst-, sondern auch Philosophiestudent: Er fragt mich, ob ich was von Arendt gelesen habe und erzählt von der Singularität. Bei ihm geht es um Zwischenmenschlichkeit, Annäherung, Emotionen und auch Machtverhältnisse, mal zärtlich und mal brutal. Beton taucht immer wieder auf. Ein bisschen Pathos mischt sich auch dazwischen. Seine Arbeiten zeigen einen Ausschnitt, geformt aus seinem eigenen Blickwinkel. Am Anfang steht ein konkreter Gedanke, gezielt gesetzt, aber die Auseinandersetzung mit seinen Themen ist fühlend, eine emotionale Kuration, intuitiv und impulsiv - Chaoskopf eben.